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Was ist eine IP-Adresse?
Die IP-Adresse dient der fehlerfreien Identifizierung einzelner Geräte in einem Netzwerk. Wie Postadressen für Häuser kennzeichnet die Internet Protocol Adresse Absender und Empfänger von Datenpaketen in einem Netzwerk. An jede Anfrage, die Ihr Router an einen Webserver stellt, hängt er seine IP-Adresse an. Somit weiß dieser, wohin er die entsprechenden Daten schicken muss.
Wie nutzen Firmen Ihre IP-Adresse?
Betreiber von Webseiten können Ihre IP Adresse für mehrere Zwecke nutzen:
Tracking
Zum Nachverfolgen Ihre Aktivitäten auf Webseiten der Betreiber. Wichtig: dies ist nach DSGVO nicht mehr legal.
Ortung
Anhand der IP Adresse kann meist eine grobe Ortung durchgeführt werden.
Betrugsvermeidung
Zur Sicherheit. Z.B. bei illegal aufgegeben Bestellungen in Online Shops.
IP Version 4
Wie alle Technologien, so wird auch die Kommunikation in Netzwerken ständig verbessert und überarbeitet. Das Internet Protocol in der Version 4 (IPv4) war das erste, das weltweit zur Vernetzung von Rechnern in aller Welt zum Einsatz kam. IP-Adressen in diesem System bestehen aus einer 32-stelligen Binärzahl. Eine solche IP wäre zum Beispiel 11001011 00110011 01110001 11000011.
Zur besseren und kürzeren Darstellung wird die sogenannte dotted decimal notation verwendet. Dabei wird die IP in Form von vier Zahlen zwischen 0 und 255, die durch Punkte getrennt sind, dargestellt. Die gleiche Adresse wird dann zu 203.051.113.195. Um die IP-Adresse noch mehr zu kürzen, können die überflüssigen Nullen weggelassen werden. Die IP wäre dann 203.51.113.195.
Insgesamt sind mit IPv4 etwa 4,3 Milliarden verschiedene Kombinationen an Adressen verfügbar. Diese werden jedoch nicht alle für das Internet verwendet. Einige Adressbereiche sind Testzwecken oder lokalen Netzwerken vorbehalten. Dadurch wird verhindert, dass es am Ende durch gleiche IPs im Internet und lokalen Netzwerken zu Verwechslungen kommen kann. Tatsächlich stehen daher nur etwa 3,7 Milliarden IPs zur Identifizierung von Rechnern im weltweiten Netz zur Verfügung.
IP Version 6
Die bisher möglichen 3,7 Milliarden IPs können den steigenden Bedarf an Internetadressen nicht decken. Da dieses Problem frühzeitig absehbar war, wurde das Internet Protocol next Generation entwickelt. Mittlerweile ist es vor allem als IP Version 6 (IPv6) bekannt. IP-Adressen bestehen in IPv6 nicht mehr nur aus 32 Bits, sondern aus 128 Bits. Dadurch steigt die Anzahl möglicher Kombinationen von 4,3 Milliarden auf 340 Sextillionen. Das ist eine Zahl mit 38 Nullen – genug, um jeden Quadratmillimeter der Erde mit einer halben Trillion an IP-Adressen zu versorgen. So kann man die Menschheit auch dann noch mit individuellen IPs ausstatten, wenn sie neue Planeten und Galaxien besiedeln sollte.
Die Darstellung als Binärzahl ist auch bei den neuen IPs unnötig platzraubend: 10000000000001 110110111000 1000010110100011 0000000000000000 0000000000000000 1000101000101110 1101110000 111001101000100. Jeweils 16 Stellen einer IPv6 Adressen werden daher als vierstellige Hexadezimal-Zahl dargestellt. Eine IP-Adresse sieht dann zum Beispiel folgendermaßen aus: 2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7344. Auch in dieser Darstellung können überflüssige Nullen weggelassen werden. Gleichzeitig darf man einmal pro IP-Adresse Sequenzen aus vier Nullen abkürzen. Die kürzeste eindeutige Schreibweise für diese IP wäre damit 2001:0db8:85a3::8a2e:370:7344.
IPv4 oder IPv6 – Welche IP-Adresse ist die richtige?
Derzeit steckt das Internet mitten in der Umstellung von IPv4 auf IPv6. Das Problem dabei ist, dass der neue Standard nicht abwärtskompatibel ist. Deswegen haben neue Geräte in der Regel zwei IPs. Wie lange es noch dauert, bis nur noch der neue Standard für IP-Adressen verwendet wird, ist unbekannt. Tatsache ist, dass die Zahl der alten IPs nach IPv4 Standard ausgeschöpft ist. Große Suchmaschinen wie Google geben an, dass derzeit etwa die Hälfte der Nutzer noch eine alte IP nutzt und die andere Hälfte bereits mit einer neuen IP-Adresse auf ihre Services zugreift.
Öffentliche versus private IP-Adresse?
Die IP mit der sich Menschen im Internet bewegen ist für alle sichtbar. Es handelt sich demnach um eine öffentliche IP-Adresse. Private IPs werden hingegen nur in einem geschlossenen Netzwerk benutzt. Das lässt sich gut am Beispiel eines Computers, der auf das Internet zugreift, veranschaulichen:
Der Computer befindet sich zusammen mit anderen Geräten (weiteren Rechnern, Tablets, Smartphones usw.) in einem Heimnetzwerk. In diesem können die einzelnen Teilnehmer untereinander kommunizieren. Dafür verfügt jedes Gerät über eine eigene private IP. Diese können Sie in der Regel in den Geräteeinstellungen festlegen oder verändern. Wichtigster Ansprechpartner ist dabei oft der Router. Er verfügt über eine öffentliche IP und kann mit deren Hilfe über das Internet mit anderen öffentlichen IP-Adressen korrespondieren.
Indem man eine Webseite im Browser aufruft, sendet man also zuerst eine Anfrage an den Router, die dieser dann an die gewünschte IP-Adresse weiterleitet. Diese antwortet mit einem Datenpaket an den Router. Der leitet die Daten zur Darstellung der Webseite an den Computer weiter und diese wird im Browser angezeigt.
Diese Informationen enthält Ihre IP-Adresse
Über Ihre IP-Adresse können Webseitenbetreiber und Unternehmen eine ganze Menge über Sie erfahren. Dazu gehört zum Beispiel Ihr Wohnort oder Ihr Anbieter für DSL. Diese Daten sind aber nicht unmittelbar in der IP enthalten. Vielmehr gibt es große Datenbanken, die auflisten, welcher Provider welche IP-Adressen in welchem Bereich vergibt. So können Dritte durch eine einfache Abfrage von Ihrer IP auf Ihren Wohnort, beziehungsweise Ihren derzeitigen Aufenthaltsort, schließen.
Das verrät Ihre IPv4 über Sie
Wenn Sie über das IPv4 mit Serveradressen im Netz kommunizieren, können diese über Ihre IP Ihren Provider und den ungefähren Standort ermitteln. Sie erfahren aber nicht, mit welchem Gerät genau Sie unterwegs sind – schließlich kommuniziert jeder Rechner in Ihrem Netzwerk zuhause über den gleichen Router. Dementsprechend können IPs der Version 4 lediglich einem Internetanschluss, nicht aber einem bestimmten Nutzer zugeordnet werden.
Letztendlich gleicht das Prinzip dem eines Telefonbuchs: Wenn Sie den Namen von jemandem kennen, können Sie dessen Telefonnummer und Adresse nachschlagen und umgekehrt. Die IP-Adresse entspricht dabei dem Namen, die Informationen zu Provider und Standort Adresse und Telefonnummer.
IP-Adressen sind zwar einem bestimmten Provider zugeordnet, dieser verwaltet die IPs aber dynamisch. Das heißt, dass Ihr Router jedes Mal, wenn er sich ins Internet einwählt, eine zufällige IP-Adresse zugewiesen bekommt. Sie sind also nicht zwangsläufig immer mit der gleichen IP im Internet unterwegs. Deswegen nutzen die meisten Anbieter Cookies und Benutzerkonten, damit Sie trotz wechselnder IP einmal von Ihnen vorgenommene Einstellungen speichern können.
Das verrät Ihre IPv6 über Sie
Auf den ersten Blick verhält es sich mit den neuen IP-Adressen ähnlich wie mit IPv4: Wer auch immer Zugriff auf Ihre IP erhält, kann damit und der passenden Datenbank Ihren Internetprovider und Ihren ungefähren Standort ermitteln. Da es mit IPv6 aber viel mehr IP-Adressen gibt, kommt hier jedes einzelne Gerät in den Genuss einer eigenen IP. Wenn Sie sich mit Ihrem Handy über das heimische WLAN verbinden haben Sie also eine andere IP-Adresse als mit Ihrem Rechner.
Dadurch könnten Suchmaschinen und andere Dienstleister theoretisch herausfinden, mit welchem Gerät Sie welche Adressen aufrufen. Um das zu verhindern, wechseln Geräte mit IPv6 regelmäßig ihre IP-Adresse – so erhalten Anbieter am Ende nicht mehr Informationen als vorher bereits mit IPv4.
IP-Adresse ändern und verbergen
Dass Seitenbetreiber über Ihre IP-Adresse eine Vielzahl an Informationen über Sie bekommen, hat einige Vorteile: Internationale Internetseiten werden Ihnen automatisch in der richtigen Sprache angezeigt und bei der Google Suche erhalten Sie sofort passende Treffer in Ihrer Nähe.
Neben diesen praktischen und bequemen Seiten einer öffentlichen IP gibt es aber auch Nachteile. Zwar können die Seitenbetreiber selbst nicht herausfinden, wer genau die IP-Adresse zu einem gegebenen Zeitpunkt nutzt. Ermittlungsbehörden wie die Polizei oder Kriminalämter können aber beim Provider anfragen. Dieser muss dann Auskunft darüber geben, wer zu einem bestimmten Zeitpunkt die gefragte IP genutzt hat.
In manchen Fällen kann es unerwünscht sein, dass Seitenbetreiber über Ihre IP Ihren derzeitigen Standort ermitteln können. Viele Anbieter von Streaming-Plattformen entscheiden anhand der IP-Adresse ob und auf welche Inhalte Sie Zugang erhalten. So stehen Ihnen in Deutschland zum Beispiel andere Filme und Serien zur Verfügung als in den USA. In diesem Fall wird Ihre IP sozusagen gegen Sie verwendet.
Anonym surfen mit dem Inkognito-Modus?
Die meisten beliebten Browser wie Chrome, Firefox, Safari und Microsoft Edge verfügen über einen privaten Modus. Dieser ermöglicht es Ihnen, Ihren Such- und Surfverlauf schwerer nachvollziehbar zu machen. Zu diesem Zweck werden Cookies und der Verlauf nach dem Schließen des Browsers sofort gelöscht. Das ist praktisch für Computer, die von mehreren Parteien genutzt werden.
Zu Ihrer Anonymität im Internet trägt der private Modus Ihres Browsers aber nur wenig bei. Webseiten, die Sie besuchen erhalten trotzdem alle Informationen: Ihre IP-Adresse, Ihr Betriebssystem und welchen Browser Sie zum Surfen benutzen. Auch Ihr Provider erhält nach wie vor alle Informationen darüber, welche Domains und Seiten Sie besuchen. Lediglich auf dem Computer selbst werden diese Informationen nicht mehr gespeichert.
Mehr Privatsphäre durch HTTPS-Verbindungen
Eine Möglichkeit, zumindest etwas privater im World Wide Web unterwegs zu sein ist das Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS). Mit Hypertext Transfer Protocol (HTTP) werden Daten im Klartext übertragen und können so problemlos von Dritten, auch Ihrem DSL-Anbieter, mitgelesen werden. Ihr Internetprovider kann dann genau nachvollziehen, auf welchen Unterseiten einer Internetdomain Sie sich aufhalten.
Nutzen Sie jedoch das verschlüsselte HTTPS, weiß Ihr Anbieter nur, mit welchem Webserver Sie wann kommunizieren. Der genaue Verlauf bleibt unbekannt. Welche Daten und Seiten Sie anfordern, bleibt ebenfalls geheim. Vertrauliche Verbindungen und Informationen wie Online-Banking oder Bestellungen in Webshops nutzen schon lange standardmäßig HTTPS. Mittlerweile hat sich die sichere verschlüsselte Übertragungsvariante auch auf den meisten anderen Seiten etabliert.
IP verstecken mit einem Proxy-Server
Ein Proxy Server dient als Stellvertreter. Er leitet alle Ihre Anfragen weiter. Dementsprechend kennt nur der Proxy Server Ihre Adresse. Webseiten bringen Ihre Verbindungen hingegen mit der IP des Proxy Servers in Verbindung. Mit dem richtigen Proxy können Sie vorgeben, von einem anderen Land aus auf Webseiten zuzugreifen. So lassen sich regionale Sperren und Zensur einfach umgehen.
Mit Hilfe eines Proxy Servers können Sie anonym im Netz surfen ohne dass Ihre Verbindungen von Dritten nachvollzogen werden können. Eine Ausnahme stellt dabei natürlich der Betreiber des Proxys dar: Er hat Zugriff auf alle Ihre Anfragen und kann so eine Vielzahl an Daten über Sie erheben.
Die meisten Proxy Server können Sie kostenlos nutzen. Es ist daher höchstwahrscheinlich, dass Sie bei solchen Diensten am Ende doch mit Ihrer Privatsphäre bezahlen müssen: Ihren Gewinn machen die Betreiber des Proxys, indem Sie Ihre Daten weiterverkaufen.
Sicher surfen mit VPN
Eine Alternative zur Nutzung eines Proxy Servers stellt ein VPN dar. Das Virtuelle Private Netzwerk (VPN) nutzt ebenfalls die Server eines Dienstleisters, um Ihre Anfragen ins Netz weiterzuleiten. Im Gegensatz zu Proxys werden die Daten aber ausschließlich verschlüsselt übertragen. Das macht die Einrichtung eines VPNs zunächst aufwendiger. Dafür können Sie hier Ihre IP und andere Daten über Ihre Internetnutzung zuverlässig vor dem unbefugten Zugriff Dritter schützen. Ihre wahre IP bleibt unbekannt.
Da VPN in der Regel auch wesentlich schneller arbeiten als Proxy Server, gehören sie zu den besten Möglichkeiten, um Ihre Adresse beim Surfen zuverlässig zu schützen.
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